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Allgemein

Die üblichsten Schichtstoffe sind ca. 0,5 bis 1,2 mm dick und werden in der Weiterverarbeitung meist mit einem Spezialkleber auf ein Trägermaterial (z. B. HDF- oder Spanplatten) aufgezogen. Häufigste Einsatzart für solche Laminatbeschichtungen sind sicherlich der bekannte Laminatboden und Küchenarbeitsplatten. Es lassen sich aber auch Laminate mit Dicken von 2 bis 20 cm problemlos herstellen. Solche als Compact-Laminate bezeichneten Produkte sind mit zunehmender Dicke selbsttragend und finden z. B. im Innenausbau (Duschkabinen, Sanitäranlagen, Trennwände, Kegelbahnen etc.) aber auch im Außeneinsatz als Fassaden- oder Balkonverkleidung Verwendung.

Laminat hat viele positive Eigenschaften: Die Oberfläche ist dicht, schlag- und abriebresistent. Sie kann mit verschiedenen Strukturen versehen werden und hält auch hohen Temperaturen (z. B. durch Zigarettenglut und heiße Topfböden) kurzzeitig stand, ohne Schaden zu nehmen. Die Oberfläche ist leicht zu pflegen und zu reinigen, hitze- und lichtbeständig sowie geruchsneutral und unempfindlich gegen Alkohol bzw. organische Lösemittel sowie die Einwirkung von Wasserdampf und Wasser. 

Laminat als Bodenbelag: Laminatboden ersetzt immer mehr den Teppichboden, wie er früher oft verlegt wurde. Laminatboden wird, aufgrund seiner Eigenschaften und des günstigen Preises, gerne und oft für Mietobjekte eingesetzt. Zur Geräuschreduzierung empfiehlt sich die Verlegung einer Trittschalldämmung unter dem Laminat. Weniger empfehlenswert ist die Verlegung über Teppichboden, wobei zwar eine gute Geräuschdämmung erzielt wird, aber auch Nachteile hinzunehmen sind (fragliche Gewährleistung der Hersteller, Hygiene).

Beim Kauf von Laminatböden gilt es einige Leistungsmerkmale zu beachten. Generell muss man zuerst wissen, wo man den Boden verlegen möchte und wie dieser dort vermutlich beansprucht wird und was man von dem Boden erwartet. Folgende Parameter geben Auskunft darüber, ob das Laminat für den jeweiligen Verlegeort geeignet ist und den Qualitätsansprüchen genügt:

  • Stärke des Paneels: In der Regel ist 6 mm die geringste Stärke, die auf dem Markt ist. Bei 6 mm dicken Paneelen ist die Verbindung der Paneele durch eine dünnere Feder etwas labiler. Hohe punktuelle Belastung (z. B. durch Möbelstücke) kann dabei evtl. Schäden verursachen. Als Faustregel kann man sagen: je dicker desto besser. Für normale wohnliche Beanspruchung eignet sich aber bereits Laminat von 7 mm Stärke. Stärkeangaben mit Komma resultieren meistens aus der Einarbeitung von Trittschalldämmungen im Paneel.
  • Nutzungsklasse: Sie sagt aus, wie stark die Dekorschicht vor Abriebserscheinungen geschützt ist. Die Laminatbeschichtung, auch Nutzschicht genannt, „läuft“ sich sozusagen ab. In Fluren z. B. sollte man daher höhere Nutzungsklassen verwenden. Die Klassen gliedern sich in NK 21–23 für private Nutzung und NK 31–33 für gewerbliche Nutzung. NK 23 ist dabei gleich der NK 31. Durch die Entwicklung des DPL+ (fünf Schichten, wobei die fünfte Schicht eine Verstärkung unter dem Dekorpapier ist) ist es auch möglich, in höher frequentierten Bereichen Laminatböden zu nutzen (Beispiel: Restaurants, Discotheken).
  • Strukturoberfläche: Neuere Entwicklungen in der Beschichtungstechnik ermöglichen es, eine Struktur mit auf das Paneel aufzudrucken, welches passend zum Dekorbild verläuft und so dem Bild eines natürlichen Holzes ähnelt. Das bedeutet, dass sich die Oberfläche anfühlt, als wäre sie aus Holz. Neue synchrone Oberflächen führen dazu, dass Laminatböden kaum noch von echten Holzböden zu unterscheiden sind. Poren entlang der natürlichen Holzmaserung erzeugen einen absolut naturidenten Effekt.
  • optische V-Fuge: Um eine noch stärkere Dielenoptik zu bekommen, gibt es die Möglichkeit, an den Stößen (Verbindungsbereiche der Paneele) eine zumeist hellere Farbe aufzudrucken.
  • V-Fuge: Wenn die V-Fuge nicht optisch ist, sondern an den Rändern des Paneels Einschnitte sind, sodass bei der Verlegung echte Fugen entstehen, wirkt das Ganze noch natürlicher.
  • Trittschall integriert: Durch integrierten Trittschall wird der „Geh-“schall gedämpft. Es ist also ein Komfortmerkmal. Dabei gibt es verschiedene Dämmungsgrade. Das Unterlegen von separater Trittschalldämmung ist aber häufig angeraten, da dadurch Unebenheiten im Boden ausgeglichen werden. Faustregel: Je unebener der Boden ist desto dicker sollte die Trittschallunterlage sein. Integrierter Trittschall wirkt dabei schlechter als eine Trittschallunterlage, da der Verbund zum Laminat den Schall direkt auf den Boden überträgt.